Belutsch

Handgeknüpfter Belutschteppich von Nomaden im Grenzbereich zwischen Iran und Afghanistan.

Im iranisch-afghanischen Grenzbereich leben die Belutschen ; dies ist ein Sammelname für verschiedene Nomadenstämme unterschiedlichen Ursprungs. Sie ernähren sich von Landwirtschaft, Teppichproduktion sowie Schaf-, Ziegen- und Kamelzucht.

Belutschteppiche sind mit afghanischen und turkmenischen Teppichen verwandt. Die Farben (dunkelrot, dunkelblau, schwarz und braun) sind gedämpft. Die Muster mit stilisiertem Lebensbaum sind geometrisch. Häufig sind sie als Gebetsteppich mit Gebetsnische ausgeformt.

Die Teppiche enthalten manchmal auch dekorative Kelimstickereien, um die Schmalseite des Teppichs vor Verschleiß zu schützen. Die Längsseiten bestehen häufig aus mehreren Webkanten, die mit Ziegen- oder Rosshaar langettiert sind. Die Kette ist aus Schafwolle bzw. einer Mischung aus Schaf- und Ziegenwolle; neuere Teppiche haben eine Kette aus Baumwolle.

Die Ausführung ist von hoher Qualität, die Teppiche sind dicht und dünn. Sie vermitteln ein Gefühl echten Nomadenhandwerks. Sie werden meist in kleineren Größen und mit lebhaftem Muster angefertigt. Häufig sind die Gebetsteppiche.

Der Verkauf erfolgt teils in Mesched im Iran (Mesched-Balutschteppiche), teils in Herat in Afghanistan (Herat-Balutschteppiche).

Beispiele von Belutsch-Teppichen:

Rückseite eines Belutsch-Teppichs.

Technische Angaben: Flor: Wolle
Schuss: Schaf- oder Ziegenwollgarn (2 Schussfäden)
Kette: Wollgarn, heutzutage auch Baumwolle
Knoten: asymmetrisch
Knüpfdichte: 70.000 - 200.000 Knoten pro Quadratmeter

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